Unter Coronabedingungen – sprich: ständiges Lüften und viel Platz für die 10 von 14 angemeldeten Teilnehmenden – fand Ende September die Veranstaltung “Pressearbeit in Bibliotheken” statt. Mit dabei waren zwei ehemalige Studierende aus meinem Wahlmodul “Öffentlichkeitsarbeit” des Fernweiterbildungslehrgangs “Bibliotheksmanagement bzw. -wissenschaft” der FH Potsdam. Obgleich diese bereits Teile des Skripts kannten, erschien es ihnen jedoch zur Abrundung vorteilhaft zu sein, eine Vertiefung zu erhalten. Zwar ist diese von 10 bis 15 Uhr denkbar knapp, doch die zumeist sich auf Presseberichte aus dem Umland beziehenden Beispiele dürften für Praxisnähe gesorgt haben.
Von der Presse wahrgenommen zu werden gelingt am besten, indem man sich klar wird, welche Zielgruppe die Pressevertreter/innen erreichen will. Die Schnittmenge zu Bibliothekszielgruppen ist durchaus groß. Doch mit dem stilistischen Perspektivenwechsel hapert es oft. Viel zu sehr ist er geprägt von der eigenen, oft organisatorisch begründeten Wahrnehmung, viel zu selten wird die oder der Leser/in direkt abgeholt. Dies zu erkennen und anhand eigener Outputs, gesammelt aus dem jeweiligen Webseitenauftritt der teilnehmenden Bibliotheken, war das erste Übungsziel.
Bedient wird sich dabei an medientauglichen Themen, beziehungsweise werden weniger pressetaugliche Ankündigungen so umgeschrieben, dass sie den Duktus der Zeitung aufgreifen. In jedem Falle sind es “interessante Neuigkeiten”, und was sich dahinter verbirgt, wurde anhand zahlreicher Beispiele aus regionalen Veröffentlichungen aufgezeigt.
Kontakt und Umgang mit der Medienwelt war ein weiteres, wenngleich auch in Anbetracht des geringen Seminarzeitvolumens nur kurz angerissenes Thema. Welche Instrumente neben den obligatorischen Pressemeldungen zur Verfügung stehen – also bspw. Interview, Porträt, Reportage oder Kolumne – wurde ebenfalls kurz und knackig und an einem Beispiel erläutert.
Stärker eingegangen bin ich auf die 14 Nothelfer der Pressearbeit. Dieser Input wurde mithilfe einiger Übungsbeispiele von den Teilnehmenden aufgegriffen und umgesetzt. Dabei konnte man seinen Schwerpunkt wählen, um gezielter noch die eigenen Textschwächen zu verbessern. Da alle Unterlagen auf Moodle vorlagen, steht dem vertieften Üben zuhause genug Material zur Verfügung. Bis Ende des Jahres besteht zudem die Möglichkeit einer Beurteilung durch die Referentin Ilona Munique.
Dass ich mich einmal wieder für die Fachstelle auf den Weg nach Potsdam machen werde, steht eigentlich beinahe schon fest. Zumindest, wenn man ein wenig abergläubisch ist. Denn hat man etwas vergessen, kommt man wieder. Nun, vergessen hatte ich zwar nichts, doch mitgenommen schon. Die Adapter sehen sich aber auch wirklich sehr ähnlich. Herr Sanne nahm’s mit Humor und gelangte dadurch unverhofft an eine Tüte Salbeibonbons. Diese kann er hoffentlich nur aus “normalen” Erkältungsgründen lutschen. Doch als konsequenter Mund-Nasenschutz-Träger werden nicht einmal die Grippeviren eine Chance haben. Mögen alle aus diesem Seminartag gesund bleiben und außerdem erfolgreich ihre Artikel platzieren können!