Die Bienenbibliothek Manger – meine zwei Welten treffen sich in Regensburg

Bibliothek und Bienen sind ja bekanntlich mein Ding. Nun hat mich Agnes, eine unserer ehemaligen Imkerkurs-Teilnehmerinnen und zugleich Bibliothekarin an der Staatsbibliothek Bamberg, auf den Artikel im Bibliotheksforum, H. 3, aufmerksam gemacht. Dieser berichtet von der Digitalisierung der “Bienenbibliothek von Bartholomäus Manger” durch die Universitätsbibliothek Regensburg.

Imkerhistorisch gesehen eine wunderbare Bereicherung, ganz sicherlich. Bienenpflegetechnisch sind aktuellere Werke natürlich empfehlenswerter, denn seit die Varroamilbe in den 70er Jahren zu uns kam, ist alles, was früher einmal galt, obsolet. Sie zwingt uns Imker/innen zu einer komplett anderen Bienenversorgung, denn einen Parameter ändern zieht einen Rattenschwanz an Kalibrierungszwängen nach sich. Und auch die modernen Forschungsergebnisse haben so manchen alten Zopf abschneiden und die Bienenhaltung neu überdenken lassen.

Doch die Sammlung zeigt sehr schön, wie exzessiv der Umgang mit dem Kosmos der Bienen sein kann, wenn man sich einmal darauf eingelassen hat. Auch in unserem Ehrenamt sammeln wir eifrig Bücher, um uns den Bienen auf sachlich-fachlich-biografischer Weise intensiver noch zu nähern, ohne sie selbst dabei zu stören.

Unsere Imker-Bibliothek mit rund 180 Titeln ist natürlich winzig im Vergleich zu der zwei Jahrhunderte umfassenden Sammlung – die Anzahl geht aus dem Artikel nicht hervor – und mittlerweile rund 1.000 Digitalisaten von 21 Periodika. Aber das wird schon noch. Sehr empfehlenswert ist auch die Sammlung im Zeidelmuseum in Feucht bei Nürnberg.

Doch wer war denn nun dieser Bienenbegeisterte und Sammeleifrige Bartholomäus Manger? Claudia Kulke, Verfasserin und Mitarbeiterin im Digitalisierungszentrum und im Projekt EODOPEN der UB Regensburg, beschreibt ihn so:

Bartholomäus Manger (1876 – 1947) war ein Ingolstädter Arzt, der als Bataillons- und Stabsarzt am Ersten Weltkrieg teilnahm. Außerhalb seines Militärdienstes war Manger leidenschaftlicher Imker und Bienenzüchter und interessierte sich früh auch für die Geschichte der Bienenzucht. Bartholomäus Manger war Mitglied und Vorsitzender verschiedener bayerischer Imkervereinigungen, wie dem Imkerverein Ingolstadt und der Wirtschaftlichen Vereinigung bayerischer Bienenzüchter. Als Autor verfasste Manger auch selbst Beiträge zur Bienengeschichte, zum Beispiel in der ,Münchener Bienenzeitung‘ und in der ,Märkischen Bienenzeitung‘, die sich in zahlreichen Jahrgängen auch in seiner Bienenbibliothek befinden.

 

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