Gastfreundschaft wird im MedienTREFF Rodenbach groß geschrieben. Zum wiederholten Male durfte ich das Team der Gemeindebücherei um Informationen bereichern, diesmal zum Thema Pressearbeit. Da ich glutenfrei essen muss und dies den Kolleginnen bekannt war, kochte man “bei Muttern” bzw. “Großmuttern”. Laura Jacobs Familie hat sich dabei selbst übertroffen. Zu Kürbissuppe mit extra gereichten Einlagen, die jeder nach Belieben zufügen konnte, wurde zur Kaffeezeit ein weißbrauner Käsekuchen schnabuliert, auch dieser gänzlich ohne Getreidezutaten. So gestärkt nahmen wir die kaputtgegangene Heizung in Kauf, die am späten Nachmittag glücklicherweise wieder repariert war. Eine wahrhafte “Willkommensbibliothek”, und das nicht nur medial (siehe Foto)!
Als Referentin bin ich immer froh, wenn die Stimmung positiv ist, denn das fördert die Lernbereitschaft. Gastfreundlich zu sein und Gastfreundschaft zu genießen sind daher nicht nur menschlich sehr willkommen. Ich erlebte hier durchaus schon anderes. Es gab Auftragsorte, wo ich mir ein Glas Leitungswasser selbst besorgen musste und dankbar war, eigene Teebeutel in meinem Seminarköfferchen dabei gehabt zu haben. Sei es Gedankenlosigkeit, sei es mangelnde Organisation – wenn man selbst bemüht ist, alles bestens vorzubereiten und kaum etwas dem Zufall zu überlassen, dann ist das schon irritierend. Nun, nichts ist selbstverständlich.
Inhalte zur Pressearbeit
Kommen wir kurz noch zu den Inhalten der Fortbildung. Mittels einer Online-Abfrage konnten wir im Vorfeld klären, in welcher Weise ein Input notwendig war. Da das Rodenbacher Bibliotheksteam auf einem hohen Niveau arbeitet, war es eigentlich genau das, was sie nun herunterschrauben durfte. Um die Texte pressetauglich zu machen, wurden diese von uns nach allen Regeln der schwarzen Kunst seziert und entblättert. Schritt für Schritt näherten wir uns mit Hilfe journalistischer Schreibregeln dem eigentlichen Kern der Botschaften und einem sprachlichen “Weniger ist mehr”. Die Kolleginnen und der Auszubildende waren teilweise überrascht vom Ergebnis, teilweise aber auch ein wenig erleichtert. Die Erkenntnis: Prosa ist zweitrangig. Es zählt vor allem der sachliche Inhalt und der dosierte Einsatz von Sprachbildern, die Emotionen auszulösen vermögen.
So freute ich mich über Ulrike Schillings Zeilen auf der Postkarte, die dem Päckchen beilagen, die da lauteten: “Anbei das vermisste Kosmetiktäschchen. Nochmal herzlichen Dank für die interessante und lehrreiche Fortbildung …”. Fein. Und wir wissen ja: Wer etwas vergessen hat, kommt wieder! Ja, das wäre lecker … äh, schön!