“An Fortbildungen nehmen immer die teil, die sie ohnehin nicht brauchen”

SchulbankMein Beitrag auf bibfobi traf offenbar einen Nerv. Zitat daraus: “In der Welt der beruflichen Weiterbildung ist es nicht ungewöhnlich, dass häufig diejenigen an Fortbildungen teilnehmen, die bereits über ausreichende Fähigkeiten und Kenntnisse verfügen. Das wirft die Frage auf: Warum investieren gerade die, die es scheinbar nicht nötig haben, Zeit und Ressourcen in (weitere) Schulungen?”
Die jeweiligen Feedbacks auf Facebook enthielten einen hohen Reflexionsanteil, der auch meine eigenen Präferenzen widerspiegelte. Das Stimmungsbild fand ich es wert, festgehalten zu werden. Eventuell taugt es auch dazu, Argumente aufzufahren, wenn es einmal heißen sollte: “Wieso sollen wir Ihnen schon wieder eine Fortbildung genehmigen?”
  • Es kann viele Gründe geben! Von einfacher Neugier, persönlichem Interesse an einem Trainer oder seiner Organisation bis hin zum primitiven Wunsch, ein formelles Zertifikat zu erhalten. Entschuldigung, ich habe den Beitrag auf Deutsch möglicherweise nicht verstanden. Aber die Frage ist auch für uns relevant). (Svitlana Barabash)
  • Es ist die Frage des individuellen Ziels. Es kann sein, dass ein einziger Hinweis in einem Seminar für mich einen wesentlichen Fortschritt bzw. Gewinn darstellt, den ich sonst nicht erhalten hätte. Ist doch toll, wenn die intrinsische Motivation so hoch ist, trotz allen Wissens und Könnens weiterkommen zu wollen. (Ursula Georgy)
  • Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass Fortbildung eher den schon gut Ausgebildeten genehmigt wird. “Mittlerer Dienst zum Bibliothekskongress? Wozu?” zum Beispiel. Ich finde daher gut, dass in Ö ein Lehrgang extra für diese Zielgruppe angeboten wird: https://www.bibliotheksausbildung.at/pflichtschulabschlus…. Als Weiterbildungsjunkie frag ich mich übrigens selber manchmal, wem ich was beweisen will – Ich kenne das nur zu gut! (Monika Bargmann)
  • Sowas kann immer intrinsische und extrinsische Gründe haben. Verbesserung der beruflichen Möglichkeiten, Ehrgeiz, Neugier, Selbstverwirklichung. Die Erkenntnis das vieles schnell obsolet werden kann und man nicht den Anschluss verlieren möchte. Mir war vor einigen Jahren der Bachelor zu wenig und auch nach dem Master besuche ich weiterhin Seminare und Kongresse. Nächstes größeres Projekt könnte auch die Promotion werden, da bin ich innerlich mit mir noch am debattieren. (Meik Schild-Steiniger)
  • Nichts geschieht wirklich ohne Grund. Meine persönliche Entscheidung für den Besuch einer Fortbildung war oft nicht im Thema begründet, sondern in der Möglichkeit dem beruflichen Alltag zu entfliehen und auf Berufskollegen zu stoßen, die ähnlich tickten. Und danach gestärkt wieder in den Trott zurückzukehren. Dabei haben die Angebote von HBZ (später ZBIW), BIB und LBZ eine sehr große Rolle gespielt. (Frank Merken)
  • Ich wollte den Beitrag allgemein halten und meine persönlichen Präferenzen nicht in den Vordergrund stellen. Doch eure Beiträge bestätigen alles, was ich auch von mir sagen könnte.
    Für mich bedeutet #LLL nicht nur meinen beruflichen Horizont. Mein Bedürfnis nach eigener #Fortbildung ähnelt dem, warum andere Sport treiben. Ohne mich weiterzubilden würde mir einfach etwas fehlen. (Seufz … ich wünschte, ich würde das tatsächlich auch über meine sportlichen Bedürfnisse sagen können!)
    In viele Themen habe ich verdammt viel Zeit und Energie gesteckt. Darum möchte ich dranbleiben, um mich immer sicher in der Weitergabe zu fühlen. Doch mein Hauptgrund ist wohl #Neugier … und #Lebensinteresse. (Ilona Munique)

Und was sind IHRE Gründe? Gerne ins Kommentarfeld!

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